Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen der heutigen Zeit. Nahezu jeder zehnte Bürger ist hierzulande von akuten oder chronischen Schlafproblemen betroffen. Dies gilt für Erwachsene und Kinder gleichermaßen. Ausreichend Schlaf und ein ungehinderter Ablauf der Schlafphasen sind jedoch für die Aufrechterhaltung der körperlichen und seelischen Gesundheit unverzichtbar.
Leiden Sie an einer Schlafstörung, sind Sie davon überzeugt, erst spät einzuschlafen oder schlecht durchzuschlafen. Am folgenden Tag fühlen Sie sich übermüdet und erschöpft. So, als hätten Sie die ganze Nacht wach gelegen. Oft sind diese beiden Beschwerdebilder miteinander kombiniert.
Schlafen Sie nur einige Tage schlecht, müssen Sie sich keine Gedanken machen. Es ist völlig normal, dass man manchmal einige Stunden wach liegt. Länger anhaltende Schlafprobleme sollten Sie allerdings ernst nehmen und ärztlich abklären und behandeln lassen. Denn diese wirken sich nicht nur subjektiv belastend aus, sondern können sogar zu Ärger am Arbeitsplatz und zum Beziehungsstress führen.
Schlafmediziner wenden zur Definition von behandlungsbedürftigen Schlafstörungen die sogenannte Dreierregel an: Liegen Sie mehr als dreimal wöchentlich mindestens drei Stunden pro Nacht wach und hält dieser Zustand länger als drei Wochen an, sollten Sie unbedingt Ihren Hausarzt aufsuchen.
Weil Schlafprobleme diverse Ursachen haben können, untersucht der Mediziner Ihren Körper gründlich, macht Blut- und andere Untersuchungen und überweist Sie falls erforderlich anschließend an einen Facharzt. Bei Schlafstörungen unterscheiden Mediziner grundsätzlich zwischen
Die Betroffenen schlafen ausreichend, haben aber am nächsten Morgen das Gefühl, sich nicht richtig entspannt zu haben. Manche Schlafexperten unterscheiden je nach auftretenden Symptomen mindestens 80 Schlafstörungen und weisen sie den folgenden acht Hauptgruppen zu:
Nicht wenige Menschen mit Schlafproblemen haben zusätzlich Symptome, die mehreren dieser Kategorien zugeordnet werden können. So kann ein Patient beispielsweise an Ein- und Durchschlafstörungen leiden und gleichzeitig schlafwandeln. Andere Mediziner unterscheiden akute und chronische Schlafstörungen nach ihrer Ursache in primäre und sekundäre Schlafprobleme.
Primäre Schlafstörungen haben keine physischen oder psychischen Ursachen. Sie entstehen beispielsweise durch übermäßigen Stress, der sich belastend auswirkt, oder durch ungünstige Schlafgewohnheiten wie beispielsweise zu langes Fernsehen.
Sekundäre Schlafprobleme sind stets Folge einer organischen oder seelischen beziehungsweise psychiatrischen Erkrankung. So können die bei einer rheumatoiden Arthritis auftretenden chronischen Schmerzen den Betroffenen um seine Nachtruhe bringen. Angststörungen und Depressionen wirken ebenfalls oft schlafbehindernd.
Darüber hinaus treten Schlafstörungen im Rahmen von psychotischen Erkrankungen wie der Schizophrenie auf. Zu den sekundären Schlafproblemen zählen auch solche, die von den Nebenwirkungen verordneter Medikamente oder durch Drogenmissbrauch hervorgerufen werden.
Schlafstörungen zeigen sich unter anderem mit
Einschlafproblemen
Sind Sie von leichten oder mittelschweren Schlafproblemen betroffen, die nicht dauerhaft sind, können Sie diese mit verschiedenen leicht erlernbaren Übungen selbst behandeln.
Die folgenden Techniken werden oft im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie angewendet. Denn Schlafmediziner schwören auf die positive Wirkung dieser Behandlungsform. Mit ihrer Hilfe lassen sich sogar hartnäckige Schlafprobleme und solche, die mit einer seelischen Erkrankung einhergehen, lindern. Studien zufolge ist die kognitive Verhaltenstherapie mindestens so wirksam wie Schlafmittel.
Im Unterschied zu diesen hat sie allerdings eine dauerhaft anhaltende Wirkung. Sie lernen, schlafbehindernde Gedanken und Gewohnheiten zu erkennen und durch schlaffördernde zu ersetzen. Dies geschieht beispielsweise mithilfe von
Auch Yoga kann zur Verbesserung Ihrer Schlafqualität beitragen. Es macht Ihren Herzschlag ruhiger und langsamer, Ihre Atmung gleichmäßiger, beruhigt Ihren Körper und Ihre Gedanken und lässt Stress abklingen. Eine bei Schlafproblemen äußerst wirkungsvolle Übung ist die abgewandelte Version der Wechselatmung. Bei dieser atmen Sie vor dem Schlafengehen ausschließlich durch Ihr linkes Nasenloch.
Diese Übung aktiviert Ihre Mondseite. Als Mondseite bezeichnet man in dem in der westlichen Welt weit verbreiteten Hatha-Yoga die linke und hintere Seite des menschlichen Körpers, als Sonnenseite die rechte und vordere. Die Mondseite hat beruhigende und hemmende Eigenschaften, die Sonnenseite eine aktivierende Wirkung.
Setzen Sie sich mit geradem Rücken auf einen bequemen Stuhl oder im Schneidersitz auf Ihre Yogamatte. Ihr Atem sollte während der Übung ungehindert fließen können. Dann schließen Sie Ihre Augen. Spreizen Sie den Ringfinger und Daumen Ihrer rechten Hand ab und biegen Sie die restlichen Finger leicht ein. Legen Sie danach Ihren Daumen auf die Stelle über dem rechten Nasenloch und den Ringfinger auf die linke Seite Ihrer Nase.
Anschließend atmen Sie einmal langsam und tief ein und aus und verschließen das rechte Nasenloch mit Ihrem Daumen. Ziehen Sie 4 Sekunden lang die Atemluft durch Ihr linkes Nasenloch ein. Schließen Sie dann beide Nasenlöcher und halten Sie 16 Sekunden lang Ihren Atem an. Öffnen Sie anschließend Ihr rechtes Nasenloch (Sonnenseite) und atmen Sie 8 Sekunden lang aus. Halten Sie kurz inne und machen Sie diese Übung noch weitere vier Mal.
Haben Sie noch keine Erfahrung mit Atemtechniken, beginnen Sie die Yoga-Übung mit einem Verhältnis von 4 zu 4 zu 8 Sekunden und steigern sich nach einer Weile auf 4 zu 8 zu 8, 4 zu 12 zu 8 und letztlich auf 4 zu 16 zu 8. Verzichten Sie aber bitte auf diese Übung, wenn Sie einen niedrigen Blutdruck haben.
Hier noch eine einfachere Übung:
Sie legen sich vor einer Wand auf den Rücken und strecken die Beine an der Wand nach oben. Legen Sie die Arme so neben Ihren Körper, dass Ihre Handflächen nach oben zeigen. Danach schließen Sie Ihre Augen. Atmen Sie anschließend fünf- bis zehnmal tief ein und aus und gehen Sie zu Bett.
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